Während meiner Schulzeit habe ich begonnen, längere Radreisen zu unternehmen. Nach dem Abi hatte ich dann im Sommer 2012 mehrere Monate Zeit, mir einen Traum zu verwirklichen: mit dem Fahrrad zum Nordkap zu fahren.
Nach mehreren Monaten Vorbereitung geht es heute endlich los. Bei schönstem Sommerwetter, aber leichtem Gegenwind starte ich von meinem Elternhaus in Seester und mache mich auf den Weg zum Nordkap. „Nordkap Tag 1: Seester – Fehmarnsund“ weiterlesen
Ich starte schon früh morgens, sodass ich schon gegen 11 Uhr mit der Fähre nach Dänemark übergesetzt habe. Ich will mich nicht zu lange in Dänemark aufhalten und genieße es daher, auf langen geraden Straßen gut voran zu kommen. „Nordkap Tag 2: Fehmarnsund – Sjælland“ weiterlesen
Ich fahre wieder ziemlich früh los und bin deshalb schon am frühen Nachmittag durch Kopenhagen durch. Der Weg entlang des Grüngürtels ist sehr angenehm zu fahren, sodass ich nicht viel von der Stadt mitkriege. Zwei Pferde haben versucht, das (grüne) Zelt hinten auf dem Rad anzuknabbern. Der Packsack hat standgehalten. „Nordkap Tag 3: Sjælland – Bjärekusten“ weiterlesen
Ich fahre weiter die Westküste Schwedens hinauf. Gleich am Morgen muss ich den Höhenzug Hallandsåsen überqueren. Gefühlt fast schon in Serpentinen geht es hinauf und dann schnurgerade mit weitem Blick wieder hinunter. „Nordkap Tag 4: Bjärekusten – Fegen“ weiterlesen
Es regnet. Gestern Mittag fing es an und hat seitdem nicht eine Minute aufgehört. Alles ist klamm und kalt. „Nordkap Tag 5: Fegen – Kinnarp“ weiterlesen
In der Ebene zwischen Vänern und Vättern sind viele Flüsse über die Ufer getreten. Bis auf ein paar Schauer hat es aber aufgehört zu regnen.
„Nordkap Tag 6: Kinnarp – Tiveden“ weiterlesen
Die ersten 1000 km sind geschafft. Bisher drei Rehe, zwei Kraniche, einen Hasen und einen Fuchs, aber noch keinen Elch gesehen.
„Nordkap Tag 7: Tiveden – Guldsmedshyttan“ weiterlesen
Sanierung einer eigentlich sehr gut befahrbaren unbefestigten Straße: 5 cm losen Schotter aufschütten, umpflügen, harken. Für die 15 km habe ich fast zwei Stunden gebraucht.
„Nordkap Tag 8: Guldsmedshyttan – Falun“ weiterlesen
Rechts und links nur Wald, alle paar Kilometer ein einzelnes Haus, ab und zu ein See und alle 20 km eine Ansammlung von Häusern mit Kirche.
„Nordkap Tag 9: Falun – Hagsta“ weiterlesen
Einen Tag lang auf dem schwedischen Ostseeküstenradweg und kein einziges Mal richtig das Meer gesehen. Nur Fjorde, die genauso gut Flüsse oder Seen sein könnten.
„Nordkap Tag 10: Hagsta – Hudiksvall“ weiterlesen
9 von 18 Grad sind geschafft, noch 4 Grad bis zum Polarkreis und dann nochmal 5 Grad zum Nordkap liegen noch vor mir.
„Nordkap Tag 11: Hudiksvall – Timrå“ weiterlesen
Seit drei Tagen das gleiche: morgens strahlender Sonnenschein, mittags ziehen Wolken auf, abends regnet es.
„Nordkap Tag 12: Timrå – Docksta“ weiterlesen
Es wird nachts nicht mehr dunkel. Morgens geht die Sonne so früh auf, dass ich es spätestens um 6.30 Uhr im Zelt vor Hitze nicht mehr aushalte.
„Nordkap Tag 13: Docksta – Hörnefors“ weiterlesen
Der neue Schwalbe Marathon Racer Evoline bewährt sich: schlimmste Schotterpisten und mehrmals Scherben, aber trotzdem noch keinen Plattfuß.
„Nordkap Tag 14: Hörnefors – Robertsfors“ weiterlesen
Die zweiten 1000 km: ein Fuchs, zwei Kraniche, eine Blindschleiche, mehrmals Siebenstern und Wollgras in Mengen, noch kein Reh und kein Elch.
„Nordkap Tag 15: Robertsfors – Furuögrund“ weiterlesen
Bevor ich die Kamera draußen hatte, war sie weggelaufen: eine Elchkuh am Straßenrand, sie war anscheinend gerade beim Frühstück.
„Nordkap Tag 16: Furuögrund – Luleå“ weiterlesen
Die Zahl der Mücken hat sich auf den letzten 300 km explosionsartig vervielfacht. Im Wald kann ich nicht mehr anhalten, weil ich sofort gestochen werde.
„Nordkap Tag 17: Furuögrund – Kalix“ weiterlesen
Polarkreis überquert, erstes Ren gesehen, erstes Hinweisschild zum Nordkap (746 km)
„Nordkap Tag 18: Kalix – Övertorneå“ weiterlesen
steifer Nordwind, Ren Nr. 2 + 3 (beide mitten auf der Straße), Einkaufen auf Finnisch: gut, dass meistens Bilder drauf sind
„Nordkap Tag 19: Övertorneå – Kolari“ weiterlesen
leichter Südwind, Ren Nr. 4 bis 18, seitdem ich die Ostsee verlassen habe nur blauer Himmel, ab jetzt 24 Stunden am Tag
„Nordkap Tag 20: Kolari – Grenze Finnland/Norwegen“ weiterlesen
Schneebedeckte Gipfel, weite Ebenen, reißende Flüsse, breite Ströme und auf den heutigen 160 km kein einziges Mal abgebogen.
„Nordkap Tag 21: Grenze Finnland/Norwegen – Alta“ weiterlesen
Früh morgens geht es weiter Richtung Alta. Diese Stadt gilt bisweilen als nördlichste Stadt der Welt – zumindest aber ist sie die nördlichste Stadt mit mehr als 10.000 Einwohnern. Hier befindet sich auch die letzte sichere Einkaufsmöglichkeit auf den nächsten 200 km. „Nordkap Tag 22: Alta – Porsangerfjorden“ weiterlesen
Noch vor 6 Uhr breche ich zur letzten Etappe auf. Es geht auf der Küstenstraße weiter: links Felswand, rechts direkt das Meer. Irgendwann taucht dann der berüchtigte Nordkaptunnel auf. Erst geht es 3 km lang mit 9% Gefälle unter den Meeresgrund, dann 3 km mit 10% Steigung wieder an die Oberfläche. Spärliche Beleuchtung, dröhnende Lüftung und LKW die sich minutenlang anhören, als wären sie direkt hinter einem. Aber am Ende ist alles gar nicht so schlimm. In den Berichten, die ich vorher gelesen habe, hörte sich alles immer viele dramatischer an.
„Nordkap Tag 23: Porsangerfjorden – Nordkap“ weiterlesen